Yamaha MT-03 (2025): Test & Fahrbericht

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Geschrieben von Mathias Kalb

Zurzeit besitze ich zwei Motorräder: einen Honda ADV-Roller für den Alltag und eine Kawasaki Ninja 1000 zum Beschleunigen am Wochenende.

Die „Dark Side of Japan“ ist mehr als nur ein Marketing-Slogan; es ist eine Philosophie. Und die Yamaha MT-03 ist der erste, berauschende Vorgeschmack auf diese Welt. Sie war schon immer die Wahl für Einsteiger, die mehr wollten als nur ein vernünftiges A2-Bike. Sie wollten Attitüde, einen aggressiven Look und einen Motor, der Spaß macht. Für das Modelljahr 2025 hat Yamaha genau zugehört und die MT-03 konsequent weiterentwickelt. Mit einem neuen, vom Flaggschiff MT-09 inspirierten Design, einem modernen TFT-Cockpit und – endlich – einer Traktionskontrolle, schließt sie technologisch zur Spitze der Klasse auf. Ist der junge Rebell nun endgültig erwachsen und gefährlicher als je zuvor?

Die dunkle Evolution: Was am 2025er-Modell wirklich neu ist

Das Update ist eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Das neue Gesicht: Aggressiveres Styling im Stil der MT-Familie

Die Frontpartie wurde komplett neu gestaltet und übernimmt den ultra-kompakten, fast schon insektenartigen Look der neuen MT-09. Neue, seitliche Lufteinlässe am Tank verstärken den muskulösen, geduckten Eindruck. Die MT-03 sieht nun noch weniger wie ein Einsteigerbike und noch mehr wie ein echter Streetfighter aus.

Das digitale Gehirn: 5-Zoll-TFT-Display und Traktionskontrolle

Das wohl wichtigste Upgrade findet im Cockpit und in der Elektronik statt. Das alte LC-Display weicht einem modernen 5-Zoll-TFT-Farbdisplay, das volle Smartphone-Konnektivität über die MyRide-App bietet. Noch wichtiger: Die MT-03 erhält erstmals eine abschaltbare Traktionskontrolle (TCS), was die Sicherheit auf ein neues Niveau hebt.

Detailverbesserungen an Chassis und Ergonomie

Die Abstimmung der Upside-Down-Gabel wurde für ein besseres Feedback optimiert und die Ergonomie leicht angepasst, um dem Fahrer eine noch aktivere, kontrolliertere Sitzposition zu ermöglichen.

Der „Hyper Naked“-Faktor: Ein Statement für die A2-Klasse

Die MT-03 ist kein gewöhnliches Naked Bike. Sie ist eine Lebenseinstellung.

Mehr als nur ein Einsteigerbike: Eine Frage der puren Attitüde

Während viele Konkurrenten versuchen, möglichst freundlich und unauffällig zu sein, geht die MT-03 den entgegengesetzten Weg. Ihr Design ist aggressiv, ihre Haltung angriffslustig. Sie ist ein Motorrad für Fahrer, die auffallen und zeigen wollen, dass sie es ernst meinen.

Die aggressive, Vorderrad-orientierte Ergonomie

Man sitzt leicht nach vorne gebeugt, mit dem Gewicht auf dem Vorderrad. Das ist vielleicht nicht die bequemste Position für eine Weltreise, aber es ist die perfekte Position, um Kurven zu attackieren und die volle Kontrolle über das Motorrad zu haben.

Das Herz eines Sprinters: Der hochdrehende 321-ccm-Twin

Der Motor ist ein Juwel und perfekt für den leichten, agilen Charakter des Bikes.

42 PS und die unbändige Freude an der Drehzahl

Der flüssigkeitsgekühlte Parallel-Zweizylinder ist ein Sportmotor im Herzen. Er liefert seine 42 PS A2-konform, aber er tut dies mit einer ansteckenden Begeisterung. Er liebt hohe Drehzahlen und belohnt den Fahrer mit einem sportlichen Fauchen und einer lebhaften Beschleunigung, wenn man ihn fordert.

Perfekt ausbalanciert für Stadt und Landstraße

Trotz seines sportlichen Charakters ist der Motor extrem gutmütig und einfach zu fahren. Er hat genug Druck für den Stadtverkehr und fühlt sich auf kurvigen Landstraßen am wohlsten.

Tipp des Experten von Mathias Kalb: „Die alte MT-03 flüsterte ‚Dark Side‘. Die neue schreit es heraus. Das neue Styling ist so scharf und aggressiv, dass es manche größere Motorräder zahm aussehen lässt.“

Der Rebell im Alltag: Handling und Fahrverhalten

Das ist die Paradedisziplin der MT-03: spielerische Leichtigkeit.

Ein Skalpell für die Stadt: Maximale Agilität

Mit nur 168 kg vollgetankt und einem kompakten Radstand ist die MT-03 ein Traum im Stadtverkehr. Sie ist unglaublich wendig, lässt sich durch die engsten Lücken zirkeln und macht jeden Weg zur Arbeit zu einer spaßigen Angelegenheit.

Vertrauen in den Kurven: Das sportliche Fahrwerk

Das Fahrwerk ist sportlich-straff, aber nicht unkomfortabel. Es bietet ein exzellentes Feedback und gibt dem Fahrer in Schräglage viel Vertrauen. Für ein Motorrad dieser Klasse ist das Handling schlichtweg brillant.

Der Preis des Aufstands: Kosten und Unterhalt

Mit der neuen Technik steigt der Preis, aber die MT-03 bleibt ein faires Angebot.

Der Preis der neuen Yamaha MT-03 (2025) in Deutschland

Der Basispreis für die runderneuerte Yamaha MT-03 startet bei ca. 7.000 €.

Spezifikation
Yamaha MT-03 (2025)
Motor
Flüssigkeitsgekühlter Parallel-Zweizylinder, 8 Ventile, DOHC
Hubraum
321 ccm
Leistung
30,9 kW (42 PS) bei 10.750 U/min
Drehmoment
29,5 Nm bei 9.000 U/min
Elektronik
Traktionskontrolle (TCS), 5-Zoll-TFT-Display
Sitzhöhe
780 mm
Gewicht (fahrfertig)
168 kg
Preis (geschätzt)
ca. 7.000 € zzgl. Nebenkosten

Günstig im Unterhalt, reich an Fahrspaß

Der sparsame Motor, günstige Versicherungsklassen und die bewährte Yamaha-Zuverlässigkeit sorgen für niedrige Betriebskosten.

Die A2-Rivalen: Die MT-03 im harten Konkurrenzumfeld

Der Kampf in der A2-Naked-Klasse ist hart.

Merkmal
Yamaha MT-03
KTM 390 Duke
Kawasaki Z500
Motor
Reihen-2
Einzylinder
Reihen-2
Leistung
42 PS
45 PS
45 PS
Highlight
Aggressives Design, Handling
Elektronik, Fahrwerk
Allround-Talent, Preis
Preis (ca.)
7.000 €
7.100 €
6.345 €

vs. KTM 390 Duke: Der technologische Over-Achiever

Die KTM ist das technologische Aushängeschild der Klasse mit einem überlegenen Fahrwerk und noch mehr Elektronik-Features. Die MT-03 kontert mit der Laufkultur ihres Zweizylinders und einem oft als stylisher empfundenen Design.

vs. Kawasaki Z500: Die neue japanische Konkurrenz

Die neue Z500 ist eine starke Konkurrentin mit mehr Hubraum und einem sehr zugänglichen Charakter. Die MT-03 ist das radikalere, spitzere und aggressiver designte Motorrad.

vs. Honda CB500 Hornet: Die vernünftige Wahl

Die Honda ist das erwachsenere, komfortablere und vernünftigere Motorrad. Die MT-03 ist die leichtere, agilere und unbestreitbar aufregendere Wahl für den jungen Rebellen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Ist die MT-03 ein gutes erstes Motorrad?

Ja, absolut. Sie ist leicht, hat eine niedrige Sitzhöhe und eine berechenbare Leistungsentfaltung. Die neue Traktionskontrolle macht sie für Anfänger noch sicherer.

Lohnt sich das Upgrade vom alten Modell?

Ja. Allein das moderne TFT-Display und die zusätzliche Sicherheit der Traktionskontrolle sind den Wechsel wert. Das neue, aggressive Design ist ein gewaltiger Bonus.

Wie groß ist der Unterschied zur R3?

Die R3 ist das Schwestermodell mit Vollverkleidung und einer sportlicheren, unbequemeren Sitzposition. Die MT-03 ist das deutlich alltagstauglichere und komfortablere Motorrad mit der gleichen technischen Basis.

Ist die neue Elektronik (TCS) wirklich notwendig bei 42 PS?

Ja. Traktionskontrolle ist keine Frage der Leistung, sondern der Sicherheit. Auf nassem oder rutschigem Untergrund kann sie den entscheidenden Unterschied machen und einen Sturz verhindern.

Fazit: Ist die MT-03 der König der A2-Rebellen?

Mit dem Update für 2025 untermauert die Yamaha MT-03 ihren Anspruch auf den Thron. Sie war schon immer eines der spaßigsten und agilsten Bikes der Klasse. Jetzt ist sie auch eines der am besten aussehenden und technologisch modernsten. Sie bietet ein unschlagbares Paket aus aggressivem Stil, spielerischem Handling und bewährter Yamaha-Qualität. Sie ist die perfekte Verkörperung der „Dark Side of Japan“ für die A2-Klasse.

Tipp des Experten von Mathias Kalb: „Die MT-03 ist die perfekte Vorbereitung auf eine spätere MT-09. Sie lehrt dich, die aggressive Sitzposition und das spielerische Handling zu lieben. Sie ist nicht nur ein Motorrad; sie ist eine Ausbildung zum Hooligan.“

Vor- und Nachteile

Pro (Vorteile)
Contra (Nachteile)
✅ Aggressives und modernes „Hyper Naked“-Design
❌ Sitzposition für reine Tourenfahrer ungeeignet
✅ Extrem agiles und spielerisches Handling
❌ Weniger Drehmoment als die hubraumstärkere Konkurrenz
✅ Drehfreudiger und unterhaltsamer Motor
❌ Windschutz naturgemäß nicht vorhanden
✅ Neue, moderne Ausstattung (TFT, TCS)
❌ Fahrwerk bei sehr schweren Fahrern am Limit
✅ Sehr geringes Gewicht und niedrige Sitzhöhe

Urteil des Redakteurs: Mathias Kalbs persönliches Fazit

Die neue MT-03 ist ein Volltreffer. Yamaha hat genau die richtigen Stellschrauben gedreht, um einen Bestseller noch besser zu machen. Sie sieht fantastisch aus, fährt sich wie ein Traum und hat nun endlich die technische Ausstattung, die sie verdient. Sie ist und bleibt die erste Wahl für jeden Einsteiger, der mehr will als nur von A nach B zu kommen. Sie ist eine Einladung zum Spielen, eine Lizenz zum Unfug – und damit eines der besten Motorräder, das man in der A2-Klasse kaufen kann.

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